Auf dem Maschinenbau-Gipfel treffen sich regelmäßig die Vertreter der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer mit hochrangigen Persönlichkeiten der Politik in Berlin. Dabei werden jedoch nicht nur Fragen der Bundes- und Europapolitik diskutiert, es werden auch relevante Zukunftstrends aus dem gesamten Spektrum zwischen Technologie und Gesellschaft auf die Agenda gehoben. Die Digitalisierung der Industrie ist dabei ein allgegenwärtiges Thema und es zeigt sich: Hier gibt es beachtliche Chancen!
Der deutsche Maschinenbau – so war an vielen Stellen zu hören – ist für die Herausforderungen der Zukunft nicht schlecht aufgestellt. Obwohl diese Herausforderungen gravierender und vielfältiger nicht sein könnten, macht diese Erkenntnis Hoffnung, denn gleichzeitig wird auch das ganze Ausmaß der Industrie 4.0 immer konkreter – man weiß daher immer besser, wovon man eigentlich spricht. Dennoch, es müssen jetzt von jedem einzelnen Unternehmen Taten folgen. Das soll nicht heißen, dass nichts getan wird oder wurde, aber wir brauchen entschieden mehr Mut, um auch mal in der Breite neue Wege zu gehen.
Ein Beispiel hierfür ist etwa die Vernetzung von Maschinen in die Cloud. Zwar ist man dem Thema gegenüber nach über 10 Jahren Industrie 4.0-Diskussion schon aufgeschlossener, aber das reicht ganz und gar nicht. Das ist bei weitem nicht der Impuls, den wir brauchen damit der deutsche Maschinenbau auch in einer vernetzen Industrie noch führend ist. Denn wenn man den Vorträgen der Experten oder den Panel-Diskussionen folgt, wird einmal mehr klar: Maschinen werden in der Cloud sein, und zwar erheblich umfangreicher als sich viele das heute vorstellen. Mehr Informationen hierzu finden sie übrigens in unserem Whitepaper: „Industrial Service Experience“. Die Frage ist nur, ob deutsche Maschinenbauer diesem Trend folgen oder ob sie ihn treiben. Die zweite Variante wäre mit Sicherheit besser, denn nur dann ist es möglich,
- dass deutsche Maschinenbauer Innovationsführer in ihren Nischen bleiben,
- dass sie Ihre Kunden mit neuen Features begeistern und
- dass sie auf diese Weise auch in Zukunft ihren direkten Draht zum Kunden behalten.
Denn eines wurde auf dem Maschinenbau-Gipfel 2023 auch klar: Die Frage, ob wir die Maschinen in die Cloud vernetzen oder nicht ist überhaupt nicht der springende Punkt. Aufgrund von Initiativen wie Manufacturing X oder dem European Data Act wird das in wenigen Jahren selbstverständlich sein. Die viel wichtigere Frage ist dann: können Maschinenbauer KI-fähige Geschäftsmodelle aufbauen oder nicht. Die Verarbeitung großer Datenmengen mittels künstlicher Intelligenz wird einen erheblichen Produktivitätsschub verursachen und daher höchst attraktive Geschäftsmodelle erlauben. Etablierte Maschinenbauer sind mit ihrem langjährigen Domänenwissen in einer sehr guten Ausgangssituation, um diese Chancen zu ergreifen. Aber sie müssen es auch tun und da sind wir neben dem rechtzeitigen Erkennen dieser Chancen wieder bei Mut.
Fazit zum Maschinenbau-Gipfel 2023:
Auf dem MBG23 wurde viel besprochen, eine Menge Ideen wurden generiert und hoffentlich wurde hier und da auch Aufbruchstimmung ausgelöst. Aber jetzt müssen wir uns hinsetzen und daran arbeiten. Oder wie es Charlie Sheridan, Technical Director Industry Solutions for Manufacturing bei Google ausgedrückt hat: “The secret is: There is no secret. It always takes hard work!”
In diesem Sinne: Packen wirs an!
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